ERZHERZOG LUDWIG SALVATOR Der Prinz des Mittelmeeres
„Nennen Sie mich einfach Schriftsteller Neudorf!“
Dr. Wolfgang Löhnert – Ludwig-Salvator-Gesellschaft / Wien
Als im Herbst des Jahres 1859 der bereits abgedankte toscanische Großherzog Leopold II. mit seiner Familie nach Schlackenwerth (Ostrov nad Ohří) kam, begann auch für seinen zwölfjährigen Sohn Luigi ein neuer Lebensabschnitt. Niemand konnte damals ahnen, dass sich der schmächtige, kränkelnde Jüngling mit den großen neugierigen Augen in den folgenden Jahren zum allseits geachteten “Gelehrten des Hauses Habsburg” und bedeutendsten Erforscher des gesamten Mittelmeerraumes entwickeln sollte.
Erzherzog Ludwig Salvator wurde am 4. August 1847 in der großherzoglichen Residenz des Palazzo Pitti in Florenz geboren. Er war der zweitjüngste Spross des damals noch die Toscana regierenden Großherzogs Leopold II., und dessen zweiter Gattin Großherzogin Maria Antonia, einer gebürtigen Prinzessin von Neapel-Sizilien aus dem Haus Bourbon. Der kleine “Principe Luigi”[1] wuchs mit seinen fünf Geschwistern in einer für die damaligen Verhältnisse relativ liberalen, naturwissenschaftlich aufgeschlossenen, kunstsinnigen und sehr fürsorglichen Umgebung auf. Da er bereits früh ein ungewöhnlich großes Interesse an Tieren und Pflanzen sowie eine ausgeprägte Beobachtungsgabe zeigte, beauftragten die großherzoglichen Eltern gegen Ende der frühkindlichen Erziehung den Experimentalphysiker und Direktor des berühmten florentinischen „Museo di Fisica e Storia Naturale“, Cavaliere Vincenzo Antinori, mit der Ausarbeitung eines auf die erkennbaren Neigungen ihres Sohnes angepassten Erziehungskonzeptes mit besonderer Berücksichtigung der Naturwissenschaften. Ausgehend von John Locke´s Lehre von der Ideenverbindung erarbeitete der Forscher und Pädagoge einen modernen und philosophisch durchdachten Lehrplan für den kleinen Erzherzog. Neben den philosophisch-naturwissenschaftlichen Disziplinen Botanik, Zoologie, Mineralogie, Physik, Chemie, Geografie und Mathematik, sah dieser auch das Studium der Literatur, der Geschichte, der Rechtswissenschaften und die vertiefte Auseinandersetzung mit Religion “als Leitfaden der Beziehung zwischen Mensch und Gott, dem Schöpfer aller Erscheinungsformen”, vor. Als Erzieher und Leiter der erzherzoglichen Studien engagierten die ambitionierten Eltern den jungen toskanischen Naturwissenschaftler Eugenio Cavaliere Sforza, der Ludwig Salvator als väterlicher Freund, Lehrer, wissenschaftlicher Berater, Reisebegleiter und Kammervorsteher letztlich über dreißig Jahre lang diente und ihn entscheidend prägte.
Als die großherzogliche Familie aufgrund der unaufhaltsamen italienischen Einigung und der damit verbundenen revolutionären Entwicklung (“Risorgimento”) im Mai 1859 fluchtartig und endgültig die Toscana verlassen und sich in das böhmische Exil begeben musste, bedeutete diese traumatische Zäsur für den kaum 12-jährigen Luigi vor allem auch einen Verlust seiner bis dahin mit großer Leidenschaft aufgebauten ornithologischen, entomologischen und mineralogischen Sammlungen. Im Herbst 1859 traf er mit seiner Familie und einem kleinen Hofstaat nach kurzem Zwischenaufenthalten in Wien, Baden und Bad Vöslau auf dem zwischenzeitig für ihre Bedürfnisse adaptierte Familienanwesen im böhmischen Schlackenwerth (Ostrov) ein. Für Ludwig Salvator war zweifellos die wunderschöne, im italienischen Stil errichtete Gartenanlage des Barockschlosses mit dem zentralen “Prinzenpalais” (Bílý dvůr) ein Hauptanziehungspunkt. Hier konnte er sich mit seinem Hauslehrer wieder intensiven Naturstudien widmen und in der beschaulichen Umgebung die mit der Flucht aus seiner Heimat verbundenen Aufregungen und Veränderungen verarbeiten. 1860 erwarb Großherzog Leopold II. auch die alte habsburgische Domäne Brandys nad Labem – einst Jagdrevier des in Prag residierenden Kaisers Rudolf II. – wodurch sich der Lebensmittelpunkt der Familie auf das dortige Schloss verlagerte. Die Herrschaft Schlackenwerth wurde von den „Toscanern“ weiterhin als Sommersitz genutzt.
Für Ludwig Salvator war jedoch das wechselhafte mitteleuropäisch-kontinentale Klima nicht bekömmlich und litt er bald an chronischem Bronchialasthma. Zur Therapie dieses Leidens wurde er in Begleitung seines Erziehers Eugenio Sforza und seines jüngeren Bruders Johann Nepomuk Salvator im Juni 1861 zu einem längeren Kuraufenthalt in die am Mittelmeer gelegene Lagunenstadt Venedig gesandt. Die sich mit Unterbrechungen bis 1864 erstreckenden Aufenthalte in der “Serenissima” waren für das spätere Leben des toskanischen Prinzen entscheidend. Im Vorwort seines 1868 erschienenen ersten Buches “Excursions artistiques dans la Vénétie et le Littoral”, das er seiner Mutter widmete, betont er, dass während dieser Phase zwischen Kindheit und Jugend die Atmosphäre Venedigs mit all seinen großartigen Kunstschätzen, historischen Bezügen und der ständigen Präsenz des Meeres seinen Geist geformt hätten. Zahlreiche Exkursionen in das umgebende Küstenland bis nach Triest, zur Halbinsel Istrien und nach Dalmatien taten das übrige, um in ihm die fortdauernde Leidenschaft für das Mittelmeer, dessen Landschaften, Menschen und Kulturen zu wecken.
Zurück in Prag, nahm der 18-jährige, bereits exzellent gebildete Erzherzog, im Herbst 1865 mit kaiserlicher Genehmigung ein fünfjähriges interdisziplinäres „studium irregulare“ unter der Leitung des Rechtswissen-schaftlers Prof. Johann (Jan) Nepomuk Schier auf. Da ein Besuch der Universität und Kontakte mit anderen Studenten für Mitglieder des Kaiserhauses in den habsburgischen Hausgesetzen nicht vorgesehen waren, hielten renommierte Professoren der Karl-Ferdinands-Universität, darunter Friedrich Stein (Zoologie), Viktor Leopold Zepharovich (Mineralogie), Wilhelm Matzka (Mathematik/Statistik) und Vinzenz Franz Kostelecky (Botanik) dem erzherzoglichen Studiosus in dessen ständigem Prager Quartier im Hotel “Englischer Hof” oder in ihren Wohnungen Privatvorlesungen. Zeichnen und Malerei studierte er beim Kirchenmaler Antonín Lhota. Zudem erhielt Ludwig Salvator Unterricht in verschiedenen Sprachen (darunter auch Tschechisch und Serbisch), von denen er in seinem Leben bis zu vierzehn an der Zahl, zumeist akzentfrei beherrschte. In den Sommermonaten begaben sich Luigi und Eugenio Cavaliere Sforza immer auf dreimonatige Studienreisen, auf denen sie sowohl Nordeuropa bis nach Lappland, diverse südeuropäische Länder als auch die nordafrikanische Küstenstadt Tunis besuchten und erkundeten.
Besondere Bedeutung für das spätere Leben des reisefreudigen Erzherzogs hatte das Jahr 1867. Die obligate Studienreise dieses Sommer sollte ihn und seinen väterlichen Freund Sforza auf den Balkan führen, wo er ein größer angelegtes Werk über dort befindliche Landesteile der jungen Doppelmonarchie verfassen wollte. Infolge einer Cholera-Epidemie versagte jedoch Kaiser Franz Joseph I., der sämtliche Reisebewegungen von Familienmitgliedern zu genehmigen hatte, die vorgesehene Route. Als Ersatzziel wurde schließlich eine Reise nach Spanien und zu den balearischen Inseln Ibiza, Formentera, Mallorca und Menorca festgelegt. Der damals noch in Prag studierende Ludwig Salvator erkannte rasch das Potential dieser geschichtlich bedeutsamen, jedoch international kaum beachteten Inselgruppe für seine zukünftige Forschungsarbeit: unermessliche Naturschönheiten und Biodiversität, eine weitgehend unerforschte Flora und Fauna, eine sich aus der Lage zwischen dem spanischen Festland und der nordafrikanischen Küste ergebende Schnittstelle für die Entwicklung von Bräuchen und Kultur ihrer Bewohner und die im Gegensatz zum europäischen Festland geringe Beeinträchtigung der Insel durch Industrialisierung und Moderne. Zudem hatte der Erzherzog auf der Schiffspassage zwischen Ibiza und Mallorca zufällig einen Professor des „Instituto Balear“ namens Don Francisco Manuel de los Herreros kennen gelernt, der ihn mit wertvollen Kontakten und Informationen versorgte und als Hauptbezugsperson für Ludwig Salvators künftige Forschungsarbeit und Ansiedlung auf Mallorca von unschätzbarem Wert sein sollte. Während seines ersten dreimonatigen Aufenthaltes auf den Balearen erhob der wissbegierige Prinz primär topographisch-statistisches Material, beschäftigte sich aber auch durch ausgiebiges Sammeln von Insekten und Pflanzen mit seinem Lieblingsstudium, den Naturwissenschaften. Als Nebenprodukt seiner ersten großen monographischen Arbeit verfasste er in Zusammenarbeit mit dem deutschen Entomologen Ludwig Wilhelm Schaufuss den 1869 im Selbstverlag erschienenen „Beitrag zur Coleopteren-Fauna der Balearen“, in dem 332 Käferarten – darunter 16 neu bestimmte – verzeichnet wurden.
Die Tabulae Ludovicianae – Das unentbehrliche Feldforschungsinstrument des Erzherzogs und seine methodische Arbeitsweise
Da der erst 20-jährige Erzherzog ab dem Herbst 1867 in Prag neben seinem Studium an den ersten voluminösen Balearen-Bänden arbeitete und zu diesem Zweck laufend Material aus Mallorca anforderte, war ein Hilfsmittel für die Sammlung und systematisch-methodische Auswertung der gelieferten Daten unentbehrlich geworden. Derart entstanden die von ihm 1869 im Selbstverlag herausgegebenen „Tabulae Ludovicianae“ (die Tafeln des Ludwig). Er handelte sich dabei um einen 100-seitigen Fragenkatalog mit rund 400 Fragestellungen zur Sammlung von topographisch-statistischem Material in den Sprachen Deutsch, Italienisch und Französisch. Dieser stellte das wichtigste wissenschaftliche Werkzeug des Erzherzogs für seine großen monographischen Arbeiten über den Mittelmeerraum dar.[2] Diese “Tabulae” übergab Ludwig Salvator stets im jeweiligen Zielgebiet an lokale Wissensträger mit der Bitte, möglichst viele der darin gestellten Fragen mit hohem Detaillierungsgrad zu beantworten. Nach der Einholung der Fragebögen wurde das gewonnene Datenmaterial vom Erzherzog analysiert, strukturiert, mit seinen eigenen Feldforschungen abgeglichen, ergänzt, handschriftlich in einem deutschsprachigen Manuskript verarbeitet und gemeinsam mit den von ihm angefertigten Zeichnungen zur Drucklegung nach Leipzig oder Prag versendet.
Die Balearen. In “Wort und Bild geschildert”
Die in den Jahren 1869 und 1870 anonym bei F.A. Brockhaus in Leipzig in einer Auflage von nur 100 Stück verlegten ersten beiden Prachtbände “Die Balearen. In Wort und Bild geschildert” erregten sofort in wissenschaftlichen Kreisen großes Aufsehen und trugen dem jungen Erzherzog bereits früh hohe Auszeichnungen, wie den „Lettre de Distinction“ des „Internationalen Geografischen Congresses“ in Paris (1875), die Goldmedaille der Weltausstellung in Paris (1878) und das Ehrendiplom 1. Klasse der „Esposizione Geografica Internazionale“ in Venedig (1881) ein. Zahlreiche Ehrenmitgliedschaften in diversen wissenschaftlichen Institutionen, wie zum Beispiel der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien oder der Royal Geographic Society in London, folgten. Nach Abschluss seines Studiums im Juni 1870 absolvierte Erzherzog Ludwig Salvator ab Dezember desselben Jahres ein einjähriges Praktikum in der Statthalterei in Prag, um nach den Worten seines ersten Biografen Leo Woerl “die Administration eines großen Kronlandes kennen zu lernen”. Es handelte sich dabei wohl auch um die praktische Bewährung seiner rechts- und staatswissenschaft-lichen Studien, die den Erwartungen des Kaisers geschuldet war. Franz Joseph I. beauftragte seinen jungen Cousin zudem mit einer Reihe von protokollarischen Pflichten, die dieser als einziges, ständig in Prag lebendes aktives Mitglied der kaiserlichen Familie wahrzunehmen hatte.
Bereits Ende 1871 kehrte Ludwig Salvator für zwei Jahre zur Fortsetzung seiner Arbeiten nach Mallorca zurück und legte anlässlich dieses Aufenthaltes mit dem Erwerb seiner ersten Besitzung – des verfallenen Klosters “Monastir de Miramar” an der mallorquinischen Nordwestküste zwischen den Orten Deya und Valdemossa den Grundstock für seinen neuen Lebensmittelpunkt auf der größten Balearen-Insel. Im Lauf der nächsten Jahrzehnte erwarb er in diesem Terrain an der beeindruckenden Nordwestküste der Insel einen Landstrich von rund 160 km2, um das legendäre “Miramar” des berühmten Mönchs, Logikers und Philosophen Ramon Llull wieder zu vereinen und im Zentrum desselben den religiösen Kult zu reaktivieren. Ungeachtet dessen blieb Böhmen für sein weiteres Leben von großer Wichtigkeit, da er nach dem Tod seines Vaters die geerbte Herrschaft Brandys mit Přerov zu verwalten hatte und die meisten seiner Werke im Prager Verlag von Heinrich Mercy in Prag gedruckt wurden.
Die Dampfsegelyacht “Nixe” – Die eigentliche Heimat des erzherzoglichen Seefahrers und Forschers
Trotz der fortschreitenden Technisierung und Verbesserung der Fortbewegungsmittel war das Reisen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts noch immer sehr aufwändig und mit vielen Unbequemlichkeiten und Sicherheitsrisiken verbunden. Der ständige Wechsel zwischen Kutsche, Eisenbahn, Schiff und diversen Unterkünften führten schon bald zu Ludwig Salvators Wunsch nach einem eigenen Fortbewegungsmittel in Form eines Schiffes. In einem Brief teilte er diese mit einem Finanzierungskonzept verbundene Vorstellung seiner Mutter mit und konnte sie schließlich von seinem Plan überzeugen. Ausgestattet mit eigenem Kapital und Darlehen aus Familien-und Freundeskreis gab der junge Erzherzog im Jahr 1870 den Auftrag zum Bau der Dampf-Segelyacht „Nixe“. Mit deren Bau wurde unter begleitender Aufsicht und Beratung des österreichischen Fregattenkapitäns Heinrich von Littrow am 12. Juli 1871 auf der Werft des „Stabilimento tecnico“ bei Fiume (heutiges Rijeka) begonnen. Am 22. August 1872 fand der Stapellauf des Schiffes statt. Die eigentliche Probefahrt und Einweihung der “Nixe” erfolgte am 28.02.1873. Der Konstruktion des rund 50m langen und bis zu 6m breiten, mit 3 Masten ausgestatteten Forschungsschiffes oblag dem jungen deutschen Schiffsbauingenieur Ernst Otto Schlick. Die Dampfmaschine wurde vom berühmten Torpedo-Entwickler Robert Whitehead geplant. Sie entwickelte eine effektive Kraft von 400 PS, mit denen eine Maximalgeschwindigkeit (ohne Segel) von 11 Knoten (rund 20 km/h) erreicht werden konnte. Als erster Kommandant der Nixe fungierte der aus Rijeka stammende Kapitän Alois „Luigi“ Adalbert Randich, der den jungen Erzherzog auch in die Schiffsführung und das Seewesen einführte. Ab dem Jahr 1883 übernahm Ludwig Salvator für viele Jahre selber das Kommando. Die Besatzung der “Nixe” bestand aus einer Crew von rund 18 Personen (Kapitän, Bootsmann, Matrosen, Heizer, Köche, Feuerwehrleute, Burschen), die aus Italien, Griechenland, Österreich-Ungarn, Spanien (Mallorca) und Ägypten kamen und in Mannschaftskabinen im Vorderdeck untergebracht waren. In dem an die Kohlebänke und den Heizraum anschließenden, hochwertig ausgestatteten Eigner- und Gästekabinen fand die aus bis zu 15 Personen zählende Begleitung des Erzherzogs Platz. Im Decksalon war die großzügige Arbeits- und Studierstube Ludwig Salvators sowie der Essbereich untergebracht. Dieses nach den modernsten Erfordernissen ausgestattete Schiff war zudem die erste in Österreich-Ungarn gebaute private Dampfsegelyacht. Sie beherbergte nicht nur eine bunte Schar an Menschen sondern auch zahlreiche Tiere und wurde deshalb von Zeitgenossen scherzhaft als “Arche Noah” oder in Anspielung auf Richard Wagners Oper “der fliegende Holländer des Mittelmeeres” genannt. Der rastlose, “vom Dämon des Wandertriebes” besessene Ludwig Salvator empfand sein Schiff als “wahres Zuhause”, als seine eigentliche Heimat. Deshalb war es für ihn schmerzhaft, als er auch diese neue Heimat (nach der Vertreibung seiner Familie aus der Toskana) durch einen Unfall verlor. Anläßlich einer Servicierungs-Überfahrt nach Algier im Juli 1894 manövrierte nämlich der frisch angeheuerte Kapitän Raffael Vich y Rosselló aus Mallorca die “Nixe” entgegen der ausdrücklichen Anweisung des Erzherzogs zu nahe an die vor der algerischen Küste befindlichen unterseeischen Riffe und verursachte dadurch den Schiffbruch der Yacht. Ludwig Salvator und seine Besatzung konnten sich unversehrt an Land retten. Da Versuche, das Schiff zu bergen, erfolglos blieben, musste der sich “wie ein Einsiedlerkrebs ohne Haus“ fühlende kaiserliche Seemann neuerlich nach einer anderen Heimat umsehen. Diese fand er noch im selben Jahr in Form einer bauartgleichen[3] Dampfsegelyacht, deren Verkäufer Fürst Johann II. von Liechtenstein war. Dieses ebenfalls von Ernst Otto Schlick geplante und in der Norddeutschen Werft in Kiel gebaute Schiff namens “Hertha” wurde in weiterer Folge in “Nixe” umgetauft und diente Ludwig Salvator bis zu dessen letzten Fahrt. Nach dem Tod des Erzherzogs wurde das Forschungsschiff in Spanien abgewrackt.
Die großen Monografien über Inseln und Küstenstriche des Mittelmeerraumes
Im Laufe seines Lebens verfasste Erzherzog Ludwig Salvator über 50, teils mehrbändige Werke, die in die Kategorien “Wissenschaftlich-monografische Beschreibungen”, “Reiseberichte”, “Märchen- und Zitatensammlungen”, “Reiseführer” und “Sonstige Literatur” eingeteilt werden können. Besonderer Bedeutung kommt dabei jenen Monographien zu, die der Erzherzog unter Verwendung seines wissenschaftlichen Fragebogens “Tabulae Ludovicianae” und des von zahlreichen lokalen Mitarbeitern gesammelten Materials über Inseln und Küstenstriche des gesamten Mittelmeerraumes verfasste. Das umfangreichste Werk dieser Art ist die bis heute unerreichte, aus sieben Bänden und neun Büchern bestehende Prachtausgabe “Die Balearen. In Wort und Bild geschildert” mit einem Umfang von rund 6000 Seiten. Die Texte wurden mit hunderten Holzschnitten und rund 100 Farbdrucken illustriert, denen allesamt detaillierte Zeichnungen und Aquarelle Ludwig Salvators zugrunde liegen. Diese wurden von namhaften, teils böhmischen Künstlern und Xylographen in Prag unter der Aufsicht des Erzherzogs und des Landschaftsmalers Friedrich (Bedrich) Havránek für den Druck bearbeitet. Die ersten beiden Bände dieses Monumentalwerkes (Ibiza, Formentera und teilweise Mallorca) entstanden in einer kleinen Privatauflage noch während der Studien- und Arbeitsjahre des Erzherzogs in Prag und wurden erstmals vom Verlag F.A. Brockhaus/Leipzig auf der Wiener Weltausstellung 1873 der Öffentlichkeit präsentiert. Die Herausgabe der Bände 3 bis 5 (Fortsetzung Mallorca) erfolgte zwischen zwischen 1880 und 1886. Den Abschluss des Balearenwerkes bildete schließlich die detaillierte Beschreibung der Insel Menorca, die in zwei Bänden in den Jahren 1890 und 1891 ebenfalls bei F.A. Brockhaus in Leipzig erschienen. Für seine jahrzehntelangen Forschungen standen ihm einzigartige, zuvor nie zugängliche Quellen zur Verfügung und tauschte er seinen eigenen Worten nach mit “Tausenden von Menschen”, darunter vielen einfachen Bewohnern der Inseln, Informationen aus. Zudem hatte er ein dichtes Netz von lokalen Mitarbeitern aufgebaut, die ihm neben intensiven eigenen Forschungen und Erkundungen das benötigte Datenmaterial für seine Manuskripte lieferten. Seinem Umfang und Inhalt nach stellt das Balearen-Werk eine bis heute unerreichte monographische Beschreibung eines mediterranen Landstrichs dar.
Die Liparischen Inseln
Im Sommer 1868 hatte Ludwig Salvator erstmals in Begleitung von Eugenio Baron Sforza die nördlich von Sizilien gelegenen, aus den Inseln Vulcano, Lipari, Salina, Panarea, Stromboli, Alicudi und Filicudi bestehenden Äolischen Archipel bereist. Diese kleinen Eilande vulkanischen Ursprungs reflektierten in hohem Maß jene Qualitäten, die Ludwig Salvator an Inseln schätzte und so auch in seinem Werk „Helgoland“ beschrieb: „Das Eiland ist so klein, man mag wollen oder nicht, man begegnet sich so immer wieder, daß man wie auf einem Schiff schon nach einigen Tagen jeden einzelnen kennt. Aber gerade dieser Umstand macht mir Inseln und insbesondere kleine so überaus lieb, denn man fühlt sich dort gleich wie zu Hause“. So verwundert es auch nicht, dass der Erzherzog von nun an regelmäßig mit der “Nixe” die sieben Inseln aufsuchte, um Material für eine detaillierte monographische Beschreibung derselben zu sammeln.
Ein Versuch des Erzherzogs, auf der Insel Lipari durch den Kauf eines Hauses heimisch zu werden, scheiterte jedoch. Der Verkäufer, ein armer Bauer, bat ihn einige Monate nach der Verkaufszusage mit Tränen in den Augen, wieder von einem bereits mündlich vereinbarten Kauf zurück zu treten, da ihm zwischenzeitlich bewusst geworden wäre, sich damit der Lebensgrundlage für seine Familie beraubt zu haben. Der empfindsame Ludwig Salvator akzeptierte diesen Wunsch. Die Sehnsucht nach den Kleinodien des Tyrrhenischen Meeres und einem Haus in Bauart der Liparischen Inseln erfüllte er sich jedoch 1880 auf Mallorca mit dem einzigen, jemals für sich selbst dort geplanten und gebauten Gebäude, dem legendären weißen Landhaus S´ Estaca inmitten der Weinberge seiner ausgedehnten Besitzungen. An seiner an Umfang viertgrößten Monografie begann der Erzherzog erst nach der Beendigung seines Balearen-Werks zu schreiben. Die acht eleganten Bände (ein allgemeiner Teil und ein Buch für jede Liparische Insel) wurden mit meisterhaften Zeichnungen Ludwig Salvators, die Landschaften, Architektur, Menschen und Gebrauchsgegenstände bis in das kleinste Detail abbilden, illustriert. Namhafte Prager Xylographen unter Leitung des böhmischen Landschaftsmalers Friedrich Hawránek schnitten wiederum die Motive für den Druck in Holz. Wichtige wissenschaftliche Mitarbeiter des Erzherzogs waren der renommierte sizilianische Ethnologe Giuseppe Pitrè, der in Prag lehrende Mineraloge Friedrich Becke und der Direktor des Botanischen Institutes von Florenz, Teodoro Caruel.
Arbeiten über die Ionischen Inseln und Arbeiten in Griechenland
Die Ionischen Inseln Korfu, Paxos/Antipaxos, Lefkada, Kefalonia, Ithaka und Zakynthos (Zante) begeisterten den Toskaner Ludwig Salvator nebst ihres homerisch-odysseeischen Mythos durch eine spezifische Qualität: ihr italienisches Flair. Im Unterschied zum griechischen Festland, welches von 1453 bis 1830 eine Provinz des osmanischen Reichs war, hatte sich die Seerepublik Venedig, beginnend mit der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts, den politischen Einfluss auf die durch wiederholte Piratenüberfälle teilweise entvölkerte Inselgruppe gesichert und diesen bis 1797 aufrecht erhalten. Ludwig Salvator meinte denn auch, dass die Ionischen Inseln und ihre italo-griechische Bevölkerung das Beste vereinen würden, was „die beiden größten antiken Civilisationen der Welt“ hervorgebracht hätten.
Im Frühjahr 1874 absolvierte der junge Erzherzog zunächst unter dem Pseudonym „Ludwig Graf Neudorf“ mit der neuen „Nixe“ eine mehrmonatige Studienreise im nahe gelegenen Golf von Korinth mit seinen vielen geschichtsträchtigen Plätzen und brachte 1876 das 680 Seiten umfassende, Kronprinz Rudolph gewidmete Werk „Eine Spazierfahrt im Golfe von Korinth“ heraus. Es enthält einen detaillierten Plan des erst fünf Jahre später begonnenen Kanalbaues von Korinth, der seit 1891 auch das Ionische Meer mit der Ägäis verbindet. Im Winter 1884/85 monographierte Ludwig Salvator die kleinen, südlich von Korfu gelegenen Inseln Paxos und Antipaxos. Eindrucksvoll und singulär in seinem gesamten Werk ist dabei die Charakterisierung der lokalen Bevölkerung durch die präzise, aber auch humorvolle Beschreibung verschiedener Frauen- und Männertypen. Die groß angelegte erzherzogliche Erforschung der Inseln des Ionischen Meeres und der Küstenstadt Parga fand jedoch erst im Zeitraum 1901 – 1908 statt. Im Dezember 1900 legte die „Nixe“ für sechs Monate im Hafen von Zakynthos an. Ludwig Salvator bevorzugte während seines gesamten Aufenthaltes das Schiff als Wohn- und Arbeitsplatz. Er verteilte seinen Fragebogen „Tabulae Ludovicianae“ an zahlreiche honorige Persönlichkeiten und begab sich in Begleitung ortskundiger Führer auf Erkundungstour. Sein zweibändiges, 1904 bei Mercy in Prag erschienenes Werk “Zante” war die nach den “Balearen” umfangreichste Monographie, die auch von Leo Woerl, dem zweiten Verleger des Erzherzogs, in den Buchhandel gebracht wurde. Ihr kulturhistorischer Wert ist für die heute touristisch blühende Insel unschätzbar, da Zakynthos am 12. August 1953 von verheerenden Erdbeben heimgesucht wurde. Dieser Naturkatastrophe fielen unzählige Schätze und Zeugnisse der reichen griechisch-byzantinisch-venezianischen Kultur in Museen, Archiven und den Stadtpalästen adeliger Familien zum Opfer. Durch das Werk von Ludwig Salvator wurde dieser einzigartige Mikrokosmos jedoch vollständig dokumentiert und ermöglicht nun die Rückbesinnung auf Jahrhunderte alte Traditionen und Qualitäten. Den Sommer/Herbst 1902 und den Winter/Frühling 1903/04 verbrachte Ludwig Salvator auf Ithaka, wo er an einer Monographie der Odysseus-Heimat inklusive einer umfangreichen zeichnerischen Darstellung („Sommertage auf Ithaka“, 1903) arbeitete. In dem 1905 erschienenen erzherzoglichen Werk „Wintertage auf Ithaka“ befinden sich auch kontroversielle „Archäologische Plaudereien“ über die Odysseus-Frage mit dem Archäologen Dr. Wilhelm Dörpfeld, der gemeinsam mit Heinrich Schliemann Troja und Mykene ausgegraben hatte. Während seiner Ithaka-Aufenthalte bereiste Ludwig Salvator immer wieder das nahe gelegene Lefkada und sammelte auch dort Material für eine kleine Monographie, die er 1908 als „Anmerkungen über Levkas“ publizierte. 1906 ließ sich Ludwig Salvator mit seinem Gefolge auf Korfu, der größten Ionischen Insel, nieder, um der benachbarten, noch osmanisch okkupierten Küstenstadt Parga eine umfangreiche Monographie zu widmen. Er entschloss sich dabei auch, ungemein wertvolle Urkunden über die wechselvolle Geschichte Pargas in diversen Archiven zu retten und durch hunderte Seiten von Abschriften in seinem „gewichtigsten“ Werk „Parga“ (18 kg, Imperial Folio,1908) für die wissenschaftliche Forschung zu bewahren. Ergänzt wurde diese Arbeit durch eine mit Zeichnungen und Fotografien aufwendig illustrierte monographische Beschreibung und einen 1910 erschienenen „Versuch einer Geschichte Pargas“.
Arbeiten über den nordafrikanischen Raum und die Levante
Erstmals setzte der junge Erzherzog im September 1869 den Fuß auf afrikanisch-arabischen Boden, um die Hauptstadt Tunesiens zu besuchen. Ein Jahr später gab er im Selbstverlag das in zarter Schrift gehaltene und mit miniaturisierten Zeichnungen versehene Büchlein „Tunis“ heraus, in dem er „in ungeschminkter Ursprünglichkeit“ seine ersten Eindrücke vom Zauber des Orients in Wort und Bild festhielt. Das Gesehene erschien ihm als Gegenkonzept zur modernen und sich rasant entwickelnden westlichen Welt. Als manifeste Geschichte aus Tausendundeiner Nacht und morgenländische Antithese zu der in rasanter Industrialisierung begriffenen, „alles nivellierenden Weltkultur“. Für sein großes Interesse an der arabischen Welt mag auch bezeichnend sein, dass Ludwig Salvator für die Jungfernfahrt mit der „Nixe“ im Frühjahr 1873 eine „Yachtreise in den Syrten“ wählte. Diese fast drei Monate dauernde Reise zwischen der großen libyschen und der kleinen tunesischen Syrte hielt er detailliert in Tagebuch ähnlichen Notizen fest. Ungeachtet romantischer Anflüge verabsäumte es Ludwig Salvator nicht, präzise Beschreibungen von Menschen, Kultur, Natur, Wirtschaft und Architektur der besichtigten Orte anzufertigen. Infrastrukturelle Untersuchungen veranlassten ihn 1878 sogar zu einer anstrengenden Karawanen-Expedition vom Suez-Kanal über den alten „Wadi el Harisch“ bis nach Ghaza, um die Sinnhaftigkeit des Baues einer Eisenbahnlinie zur Schaffung einer raschen Landverbindung zwischen Ägypten und Syrien[4] zu untersuchen. Da ihm dies jedoch abschließend nicht als praktikabel erschien, empfahl er vielmehr in seinem 1879 erschienen Werk „Die Karawanen-Strasse von Aegypten nach Syrien“ die Erbauung eines Hafens in Beirut und die dortige Hinleitung des ganzen syrischen Handels mittels zweier Hauptbahnadern. Besonders angetan zeigte sich der junge Prinz von den tunesischen und algerischen Küstenstädten, von denen besonders Bizerta (oder Benzert) und Bougie noch wiederholte Male zum Ziel seiner Ausflüge in den Orient werden sollten. In seinem 1881 erschienenen Büchlein „Bizerta und seine Zukunft“ schlug der Erzherzog die – später in der französischen Besatzungszeit tatsächlich realisierte – Schaffung des sichersten Hafens von Nordafrika durch den Bau eines Kanals zwischen dem Mittelmeer und den riesigen, unmittelbar an Bizertas Küste grenzenden Salzseen vor. 1899 widmete er der historisch bedeutenden algerischen Küstenstadt Bougie, der „Perle Nordafrikas“ eine wertvolle Beschreibung.
Im Zuge einer großen Orientreise erwarb der Erzherzog 1899 „eine bescheidene Villa“ in San Stefano/Ramleh bei Alexandria, wo er in den folgenden Jahren mehrmals im milden Klima der „Eleusinischen Riviera“ überwinterte. 1908 erschien seine Monographie „Ramleh“ über diese reizende ägyptische Mittelmeerstadt. Angesichts ihrer kompletten baulichen Umgestaltung durch die Einbindung in die Millionenstadt Alexandria ist dieses Werk Ludwig Salvators mittlerweile ein unschätzbares zeitgeschichtliches Dokument der neueren ägyptischen Geschichte.
Um die Welt ohne zu wollen
Neben seinen intensiven Forschungen im gesamten Mittelmeerraum richtete sich das Interesse des jungen Erzherzogs besonders auf den amerikanischen und australischen Kontinent. Den Anlass für seinen ersten USA-Aufenthalt bot die „Centennial International Exhibition“ in Philadelphia, die 1876 anlässlich des hundertjährigen Jubiläums der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten abgehalten wurde. Ludwig Salvator besuchte diese erste offizielle Weltausstellung auf amerikanischem Boden in Begleitung seines Kammervorstehers Baron Sforza und seines ersten Sekretärs Vratislav Viborny. Anschließend durchquerte er in acht Tagen auf der neuen transkontinentalen Eisenbahnstrecke die USA, um Kalifornien und insbesondere Los Angeles kennen zu lernen. Beeindruckt von Klima und Potential der noch im Aufbau begriffenen Kleinstadt, gab er 1878 bei H. Mercy in Prag eine der ersten umfassenden Beschreibungen der pazifischen Küstenstadt unter dem Titel „Los Angeles. Eine Blume aus dem goldenen Lande“ heraus. Bei dieser Publikation dachte der Erzherzog besonders an auswanderungswillige Menschen in Europa, denen er mithilfe der darin enthaltenen Informationen bei der Gründung einer neuen, glücklicheren Existenz behilflich sein wollte. Er erkannte sofort, dass Kalifornien aufgrund des gesunden Klimas, der Fruchtbarkeit des Bodens und der Leichtigkeit jedweder industrieller Entwicklung das beste Land für die die europäische Auswanderung wäre. Bereits einige Jahre später durchquerte der junge Erzherzog erneut die USA. Diesmal jedoch vom Pazifik kommend. Regelmäßig am raschen technischen Fortschritt seiner Zeit interessiert, besuchte Ludwig Salvator im Februar 1880 zunächst die in Melbourne stattfindende Weltausstellung und widmete sich anschließend einem Forschungsaufenthalt auf der südlich von Australien gelegenen Inselgruppe Tasmanien, wo er eingehend die lokale Flora studierte. Da die Rückreise nach Europa nicht wie geplant über den Indischen Ozean stattfinden konnte, entschloss sich der Erzherzog, mit seiner Entourage die pazifische Passage auf einem Postschiff zu wählen. Nach einer vierwöchigen Seereise über Neuseeland, die Samoa-Inseln und Hawai traf die Reisegesellschaft im April 1880 in San Francisco ein und setzte ihre Weiterfahrt mit dem Zug über die als nicht ungefährliche geltende Südroute via Yuma, Santa Fé, Kansas City, Chicago, Detroit nach New York fort. Auf dieser Route beschrieb Ludwig Salvator detailliert Klima, Topographie, Fauna, Flora und die indigene Bevölkerung. Außerdem fertigte er zahlreiche Zeichnungen an, die auch zur Illustration seines 1883 im Taschenbuchformat erschienenen Reisetagebuches „Um die Welt ohne zu wollen“ dienten. Nach umfangreichen weiteren Datenbeschaffungen verfasste der Erzherzog 1886 über seinen Aufenthalt auf Tasmanien die Monografie „Hobarttown oder Sommerfrische in den Antipoden“. Ähnlich wie zuvor Kalifornien, empfahl er Auswanderern auch diese Inselgruppe als „friedliches und angenehmes“ neues Heim.
Arbeiten über die östliche Adria
Das langgestreckte Küstenland der östlichen Adria mit seinen unzähligen vorgelagerten Inseln stand spätestens seit der Neuordnung Europas durch den Wiener Kongress vollständig unter habsburgischer Herrschaft. Triest war nicht nur nach Wien, Budapest und Prag die viertgrößte Stadt von Österreichisch-Ungarn sondern auch deren wichtigster Hafenplatz. Ludwig Salvator hatte bereits vor Beginn seiner Studien in Prag Dalmatien besucht und zudem geplant, seine erste große Monographie über diesen Teil Österreich-Ungarns zu schreiben. Obwohl es dazu nie kam, blieb das Forschungsinteresse und die Begeisterung Ludwig Salvators für das mediterrane Territorium der Doppelmonarchie ungebrochen. Bereits 1871 veröffentlichte er anonym eine Kaiserin Elisabeth gewidmete, umfassende Beschreibung der Bucht von Buccari-Porto-Ré (Bakar) als „kleinen Beitrag zur besseren Kenntnis eines der kleinsten, aber nicht unbedeutenden Winkel des österreichischen Vaterlandes“. Mit der Trachten- und Typensammlung „Die Serben an der Adria“ (1870-78), der skizzenhaften Sammlung „Lose Blätter aus Abazia“ (1886), der romantisch-detailreichen Beschreibung „Cannosa“ (1897), der volkskundlich wertvollen (erweiterten) Trachten- und Typensammlung „Das was verschwindet. Trachten aus den Bergen und Inseln der Adria“ (1905), der infrastrukturellen Untersuchung „Über den Durchstich der Landenge von Stagno“ (1906) und dem geschichtlich-geographischen Werk „Der Canal von Calamotta“ (1910) sollten noch weitere sechs Arbeiten über die dalmatinische Küste folgen. Die bevorzugten adriatischen Aufenthaltsorte des Erzherzogs, der seit 1876 einen ständigen Sommersitz in Form einer bescheidenen Landvilla in Zindis (Muggia) bei Triest hatte, waren die „Österreichische Riviera“ rund um den mondänen Kurort Abbazia (Opatija) und die Umgebung der dalmatinischen Küstenstadt Ragusa (Dubrovnik).
Natur- und Artenschützer, Ökologe, Landwirt, Museumsgründer, Tourismuspionier und Förderer der Wissenschaft
Ludwig Salvator beließ es nicht bei der bloßen Sammlung statistisch-topografphischen Materials, Feldforschungen und der Veröffentlichung seiner Werke. Es war ihm ein stetes Bedürfnis, mit seinem erworbenen Wissen die Natur, ihre Erscheinungs- und Artenvielfalt zu schützen, partiell zu veredeln und sie durch ökologisch vertretbare Interventionen interessierten Menschen zugänglich zu machen. Mit seinem im Lauf von vierzig Jahren erworbenen mallorquinischem “Erzherzogtum” schuf er nicht nur ein einzigartiges privates Naturschutzgebiet sondern trachtete auch danach, in Teilen seiner Ländereien mittels moderner und ökologisch vertretbarer Anbaumethoden qualitätvolle Landwirtschaft zu betreiben. Auf seinem Weingut „Estaca“ ließ er Malvasier- und Muskat-Rebstöcke auspflanzen, deren Weine bei den Weltausstellungen in Chicago und Paris hohe Auszeichnungen erhielten. Ebenso erfolgreich waren andere landwirtschaftliche Produkte seiner Güter auf diversen Messen in Spanien. Hunderte Arbeiter errichteten nach den erzherzoglichen Anweisungen ein einfühlsam in die Landschaft gesetztes Netz an Wander- und Reitwegen bis in die Höhen der angrenzenden Serra de Tramuntana. Sämtliche Besitzungen waren für interessierte Besucher offen zu halten. Bereits in einem Brief an seine Mutter im Jahr 1872 hatte der Ludwig Salvator erklärt, dass „das kleine Gelände, in dem die Quelle des Beatus Ramon[5] lag, zur Betrachtung und zum Studium aller interessierter Menschen in den Botanischen Garten der Balearen“ umgewandelt würde. In der von ihm 1885 eingerichteten „Hospederia“ (Ca Madò Pilla), konnten die ersten mallorquinischen Touristen drei Tage lang kostenlos wohnen und erhielten zudem bescheidenen „Mundproviant“. Seinen Gästen schlug er für diesen Zeitraum in einem kleinen Buch sechs Exkursionen vor, um die landschaftlichen und historischen Schönheiten des Territoriums zu erkunden. War er gelegentlich auf Mallorca anwesend, ließ er es sich meist nicht nehmen, seine Besucher selbst mit allen Details vertraut zu machen. Miramar war nach dem Wunsch des Erzherzogs keine exklusiv-abgeschlossene Welt, sondern ein gastlicher Ort für alle, die fähig waren, sich an der Betrachtung der Natur zu erfreuen.
Dem Zweck eines Naturschutzgebietes folgend, durften auf seinen Besitzungen keine Bäume gefällt oder Pflanzen beeinträchtigt werden. Alle nicht der Ernährung dienenden Tiere erhielten bis zu ihrem natürlichen Ende das Gnadenbrot. Ludwig Salvator ließ zudem auf seinem größten Landgut Son Moragues einen botanischen Lehrgarten sowie einen Garten für autochthone Pflanzen Mallorcas anlegen. Mit seinem Cousin, Thronfolger Franz Ferdinand, stand er in regem Austausch bezüglich des 1910 eingerichteten Naturschutzgebietes auf der dalmatinischen Insel Meleda (Mljet) und korrespondierte mit dem amerikanischen Präsidenten Theodore Roosevelt, der Gründer zahlreicher Nationalparks in den USA war.
In realitätsnaher Ausformung seiner Monografien, in denen er eingehend die Werkzeuge und Ackerbaugeräte der verschiedenen mediterranen Kulturen darstellte, richtete er auf Son Moragues zudem ein landwirtschaftlich-ethnologisches Museum der Balearen ein. Doch nicht nur auf Mallorca war Ludwig Salvator in dieser Richtung tätig. Unter dem Eindruck des „Böhmischen Bauernhauses“ auf der Jubiläumsausstellung in Prag (1891) erwarb er das nahe seines kleinen Schlosses Přerov an der Elbe gelegene Haus des Dorfschmiedes und ließ es zum regionalen Volkskundemuseum umgestalten. Er legte damit den Grundstein für das älteste Freilichtmuseum Ost- und Mitteleuropas, das seit 1967 mit zahlreichen anderen traditionellen Bauten als Elbetaler Freilicht-museum „Skanzen“ betrieben wird.
Unzählige Künstler, Wissenschaftler, Professoren und Studenten wurden von Ludwig Salvator zu Arbeitsaufenthalten auf seine mallorquinischen Besitzungen eingeladen und finanzierte der Erzherzog zudem zahlreiche wissenschaftliche Unterfangen. Beispiele dafür sind die komplette Erschließung und Vermessung des sich über 1700m erstreckenden Tropfsteinhöhlensystems der „Coves del Drac“ mit dem größten unterirdischen See Europas durch den ersten systematisch-wissenschaftlich arbeitenden Höhlenforscher Édouard Alfred Martel (1896) oder die Gründung der ersten meeresbiologischen Station der Balearen im Hafen von Porto Pi durch den Darwinisten Prof. Odón de Buen (1906).
Persönliches und Privates
Die über 50 Jahre andauernde, ununterbrochene Reisetätigkeit des Erzherzogs war deshalb möglich, da er unverheiratet war und seine kleine “Familie” nur aus der Besatzung seines Schiffes vornehmlich aus einfachen, in seinen Diensten stehenden Menschen bestand. Bei seiner wissenschaftlichen Arbeit unterstützten ihn diese Personen jedoch außer seinem Erzieher und väterlichem Freund Baron Sforza kaum. Dennoch war Ludwig Salvator stets von bis zu drei “Sekretären” umgeben, über deren tatsächliche Arbeit jedoch wenig bekannt ist. Eine bedeutende Rolle in seinem Leben spielten zwei davon, nämlich der aus dem böhmischen Kuttenberg (Kutna Hora) stammende Vratislav Vyborny und der aus Deya gebürtige Mallorquiner Antonio Vives. Vyborny war dem jungen Erzherzog in dessen Prager Zeit begegnet und faszinierte den auch am männlichen Geschlecht interessierten Ludwig Salvator aufgrund seiner klassischen Schönheit und seines Intellekts. Er begleitete den stets unauffällig unter dem Pseudonym “Ludwig Graf Neudorf” reisenden Prinzen auf zahlreichen Reisen im Mittelmeerraum und dessen erster USA-Reise. Nach Angaben von Cavaliere Sforza war er der einzige, der Ludwig Salvator auch bei dessen Forschungsarbeit eine wertvolle Unterstützung war. Die enge Beziehung endete jedoch im Jahr 1876 abrupt durch den unerwarteten Tod Vybornys. Dieser hatte sich in eine junge Mallorquinerin verliebt, die er gegen den Willen des Erzherzogs in Palma de Mallorca besuchen wollte, wo er bedingt durch die Strapazen des Weges im Hochsommer an einem Hitzschlag verstarb. Der durch diesen Vorfall untröstliche Ludwig Salvator ließ den einbalsamierten Leichnam des geliebten Sekretärs auf der schwarz angestrichenen Nixe nach Triest und von dort mit der Bahn nach Kuttenberg bringen, wo er in einem für ihn errichteten Mausoleum bestattet wurde. Ein vom italienischen Bildhauern Tantardini errichtetes Marmor-Denkmal sowie ein Rundtempel im Ionischen Stil erinnern noch heute auf Mallorca an diesen tschechischen Sekretär. Der Mallorquiner Antonio Vives entwickelte sich hingegen zu einem engen Freund und „Lebens-menschen“ des Erzherzogs. Bereits im Jahr 1900 setzte Ludwig Salvator ihn gemeinsam mit seinen Kindern zum Universalerben sein. Als der Erzherzog 1915 auf seinem Schloss Brandys nad Labem verstarb, erbte die Familie Vives nicht nur die Herrschaft Brandeis sondern auch sämtliche Besitzungen ihres Herrn auf Mallorca, in Triest, Ägypten und Frankreich sowie das Schiff “Nixe”. Bedingt durch die Wirren des ersten Weltkrieges erfolgte die Testamentseröffnung jedoch erst 1917, wodurch der Sekretär aufgrund seines Todes im Jahr 1918 selbst nicht mehr in den Genuss des gewaltigen, jedoch auch teilweise verschuldeten Erbes gelangte. Dieses wurde in weiterer Folge unter seinen nach Mallorca zurückgekehrten Kindern aufgeteilt. Vives unterstützte die wissenschaftlichen Arbeiten des Erzherzogs insofern, als er sich im Laufe der Jahre zu einem guten Fotografen entwickelte und viele seiner Arbeiten ab 1900 als zusätzliche Illustrationen in die Werke Ludwig Salvators einflossen.
Auch die Beziehungen des Erzherzogs zu Frauen entbehrten nicht tragischen Momenten. Seine heimliche Jugendliebe, Erzherzogin Mathilde von Österreich, Tochter des einflussreichen Erzherzogs Albrecht, verstarb im Jahr 1867 im Alter von nur 18 Jahren an den Folgen von Brandverletzungen, die sie sich durch das heimliche Rauchen einer Zigarette und das dadurch bedingte Entflammen ihres Kleides zugezogen hatte. Ihr tragischer Tod traf den damals 20-jährigen Ludwig Salvator zutiefst und bezeichnete er diesen Vorfall immer wieder als Grund für seine Entscheidung, nie geheiratet zu haben. Dabei dürfte es sich jedoch um einen Vorwand gehandelt haben, der auch dazu diente, seine bisexuelle Veranlagung zu verschleiern. Für Schlagzeilen und Tuscheleien aller Art sorgte seine angebliche Liebesbeziehung zur mallorquinischen Tischlerstochter Catalina Homar. Der Erzherzog hatte sich dem um mehr als 20 Jahre jüngeren Mädchen mit großer Hingabe angenommen, ihr eine gute Ausbildung ermöglicht und sie zur Verwalterin seiner Weingüter bestellt. Bedingt durch Eifersüchteleien anlässlich einer gemeinsamen Orientreise trennte er sich jedoch enttäuscht von ihr und kehrte erst Jahre nach ihrem tragisch-frühen Tod (1905) wieder nach Mallorca zurück. Aus schmerzvoller Trauer widmete er ihr das Buch “Catalina Homar”, ließ zu ihrem Gedenken eine Erinnerungstafel am Haus S´ Estaca anbringen und ein Marmor-Denkmal für sie errichten. Eine weitere Liebesbeziehung verband Ludwig Salvator mit der aus Venedig stammenden Antonietta Lancerotto, die als Kindermädchen der Familie seines Sekretärs Antonio Vives nach Mallorca gekommen war und bis zum Tod des Erzherzogs an seiner Seite blieb. Dies hinderte Ludwig Salvator jedoch nicht daran, sie aus Gründen des Anstandes mit einem seiner mallorquinischem Bediensteten zu verheiraten, dem sie auch zwei Töchter schenkte.
Um den äußerst gutmütigen, freundlichen und leutseligen Erzherzog ranken sich zahlreiche Anekdoten, die meist mit seiner nachlässigen und ungepflegten Erscheinung verbunden sind. Da Ludwig Salvator, obwohl der Form halber auch Oberst und Inhaber eines Infanterieregimentes war, betrachtete er Uniformen und höfisches Leben als Greuel. Er war äußerst bescheiden und zog es vor, möglichst unerkannt zu bleiben, um ungestört seinen wissenschaftlichen Interessen nachgehen und ein Leben abseits höfischer Etikette und Oberflächlichkeit führen zu können. Er pflegte mit seinen langjährigen Bediensteten einen väterlichen, wertschätzenden Umgang und wurde von diesen wiederum als “guter Herr” bis zu seinem Tod verehrt. Kaiser Franz Joseph I. beanstandete zwar das ganz und gar nicht soldatische Auftreten seines Cousins, schätzte und respektierte diesen aber als Menschen und geistvollen Gelehrten. Für Kaiserin Elisabeth war Luigi eine Art Seelenverwandter und wohl das einzige Mitglied ihrer Familie, dem sie sich ohne Vorbehalte öffnen und anvertrauen konnte.
Die letzten Jahre
Ludwig Salvator hatte sich bei einer seiner späteren Orientreisen mit Filarien infiziert und litt als Folge in seinen letzten Lebensjahren an Elephantisias, einer monströsen Wucherung des Bindegewebes der unteren Extremitäten. Ungeachtet dieser erheblichen Belastung setzte er sein gewaltiges Arbeitspensum diszipliniert fort und publizierte laufend weitere Arbeiten. Anlässlich seines letzten Aufenthaltes in Mallorca verschlechterte sich sein Gesundheitszustand im März 1913 besorgniserregend. Er verließ die Balearen, die er seit 45 Jahren immer wieder aufgesucht hatte, am 20. Juli dieses Jahres und sollte nie wieder dorthin zurückkehren. Anfang November 1913 suchte er letztmals sein Winterquartier an der Eleusinischen Riviera, eine bescheidene Villa in San Stefano/Ramleh bei Alexandria, auf und erholte sich im milden Klima der ägyptischen Mittelmeerküste. In seinem Garten lauschte er den Geräuschen der verschiedenen, sich im Wind bewegenden Pflanzen und verfasste darüber das kleine Buch „Lieder der Bäume. Winterträumereien in meinem Garten in Ramleh“, welches 1914 bei Heinr. Merci & Sohn in Prag erschien.
Im Frühsommer 1914 kehrte der Erzherzog mit dem Dampfer des „Österreichischen Lloyd“ auf seine Besitzung Zindis in Muggia bei Triest zurück. Der zutiefst überzeugte Pazifist und Unterstützer der österreichischen Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner war sonderbarer Weise das letzte Mitglied des Kaiserhauses, welches den Manöver inspizierenden Thronfolger Franz Ferdinand einige Tage vor dem verheerenden Attentat am 28. Juni 1914 in Sarajevo am Bahnhof von Triest verabschiedete.
Als kurze Zeit später Österreich-Ungarn Serbien den Krieg erklärte und damit den Grundstein für den ersten Weltkrieg legte, musste Ludwig Salvator am 16. August 1914 auf kaiserlichen Befehl seine Villa in Zindis aus Sicherheitsgründen verlassen und sich mit seiner Begleitung in das nahe gelegene Görz zurückziehen. Während seines mehrmonatigen Aufenthaltes in der dortigen Villa Cecconi ließ er eine Fülle von linguistischen Daten erheben, die er in seinem vorletzten Buch „Zärtlichkeitsausdrücke und Koseworte in der friulanischen Sprache“ als wohl stillen Protest gegen den tobenden Krieg verarbeitete. Als sein Geburtsland Italien, bislang Verbündeter der Monarchie, Österreich-Ungarn am 23. Mai 1915 den Krieg erklärte, traf dies Ludwig Salvator zutiefst. Bereits einige Tage zuvor hatte er sich wiederum auf allerhöchsten Befehl auf die von seinem Vater geerbten böhmischen Besitzungen in Brandeis an der Elbe zurückziehen müssen. Es war dies – nach 1859 aus der Toskana – bereits seine zweite Flucht nach Böhmen. Diesmal stand sie jedoch am Ende eines arbeitsreichen, der wissenschaftlichen Erforschung des Mittelmeerraumes gewidmeten Lebens. Bis zuletzt an seinem neuen Werk „Auslug- und Wachttürme Mallorcas“ und der Redaktion der von ihm bei Prof. Justin Prasek in Auftrag gegebenen Schlossgeschichte von Brandeis arbeitend, verstarb er am Nachmittag des 12. Oktober 1915, kurz nach einem operativen Eingriff am Bein, an den Folgen einer Blutvergiftung im Kreise seiner langjährigen Begleiter. Sein letztes Werk wurde vom Wiener Maler Erwin Hubert – seinem letzten Sekretär – mit Illustrationen versehen und redigiert sowie im Frühjahr 1916 von seiner Verlassenschaft publiziert. Der Leichnam Ludwig Salvators wurde bis März 1918 in der Brandeiser Schlosskapelle aufgebahrt und noch vor dem Ende des 1. Weltkrieges in der Wiener Kapuzinergruft, der Begräbnisstätte seiner Familie, bestattet.
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[1] In der Familie wurde Ludwig Salvator stets mit seinem Taufnamen “Luigi” angesprochen. Nach der Exilierung im Jahr 1859 bürgerte sich bei den Söhnen von Großherzog Leopold II., die alle den zweiten Vornamen “Salvatore” trugen, die Führung eines Doppelvornamens in deutscher Sprache ein, mit dem nach außen sofort deren Zugehörigkeit zur toskanischen Linie des Hauses Habsburg erkennbar war. Somit wurde im deutschen Sprachraum aus “Luigi Salvatore” Ludwig Salvator.
[2] Die Fragestellungen der “Tabulae” umfassten folgende Kapitel: Lage – Oberfläche – Klima – Meer – Charakteristik des Landes – Geognostischer Charakter und Fruchtbarkeit des des Bodens – Pflanzen – Tiere – Bevölkerung – Trauungen – Todesfälle – Gesundheit – Lebenserwartung – Glaubensbekenntnisse – Charakter der Einwohner – Verbrechen – Sprichwörter – Bildung – Aberglauben – Arzneimittel – Trachten – Ortschaften – Häuser – Ernährung – Beschäftigungen und Berufe – Volkslieder und Gesänge – Musik – Tanz – Volksbelustigungen – Volkssitten – Höhere Stände und Adel – Bauern – Ackerbau – Taglohn – Ackerbaugeräte – Bewässerungsarten – landwirtschaftliche Kulturen und Produktion – Kulturpflanzen – Waldungen – Viehzucht – Jagd – Fischerei und Fischereigeräte – Schifffahrt – Navigation – Schiffbau – Bergbau – Industrie – Gewerbe – Handel – Kommunikationsmittel – Herbergen – Post- und Telegraphenwesen – Militär- und Zivilbehörden – Kirchenwesen – Gefängnisse – Gesundheits- und Wohlfahrtswesen – Handelsgesellschaften – Vereine – Steuern – Zollwesen – Maße und Gewichte – Heraldik.
[3] Die “Hertha” wurde ebenfalls von Otto Schlick konstruiert und wesentlich von Heinrich von Littrow, seines Zeichens k.u.k. Fregattenkapitän und Leiter der Nautischen Akademie in Triest, mitgestaltet, der bereits als nautischer Berater von Ludwig Salvator den Bau der ersten Nixe koordiniert und überwacht hatte.
[4] zur damaligen Zeit waren Syrien – wie übrigens auch Libyen und Tunesien – Provinzen des osmanischen Reiches)
[5] gemeint war der Mönch, Logiker und Philosoph Ramon Llul
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Zante, il fior di Levante – eine kleine Reise auf die Ionische Insel Zakynthos, die Ludwig Salvator 1904 einzigartig monografierte.
Das Ludwig-Salvator-Buchdigitalisierungsprojekt in Kooperation mit der Medienagentur Reithofer & Partner.
Im Frühjahr 2015 fand in Palma de Mallorca – Casal Solleric eine umfassende Ausstellung über Leben und Werk des Erzherzogs statt.
Herbert und der Archeduque – die erste deutschsprachige Filmdokumentation über EH Ludwig Salvator (1983).