ERZHERZOG LUDWIG SALVATOR Der Prinz des Mittelmeeres
Umberto Saba
Triest offenbart sich – im Unterschied zu Venedig oder Florenz – nicht auf den ersten Blick. Die Hafenstadt mit ihrem morbiden Charme verlangt Zeit, will erforscht, verstanden, durchschaut werden. Die Besucherin darin zu begleiten ist das Ziel dieses Buches von George Desrues und Erich Bernhard. Es lüftet alle Geheimnisse: die historischen Orte und ihre zum Teil dunkle, in vielen Fällen noch aufzuarbeitende Vergangenheit gleichermaßen wie das spannende architektonische Erbe der Stadt.
Durchaus ambivalent ist das Verhältnis, das der leider viel zu früh verstorbene Poet und Maler Günther Schatzdorfer zu „seinem“ Triest pflegt, vor allem aber ist es der Blick eines Liebenden, mit dem er Vergangenheit und Gegenwart dieser mulitkulturellen Hafenstadt an der Adria zeichnet. Das Ergebnis ist eine kenntnisreiche, sinnliche, kritische und nicht zuletzt humorvolle Bestandsaufnahme, die erstveröffentlicht vor rund zehn Jahren – nun in völlig überarbeiteter und ergänzter Form endlich wieder vorliegt.
Ein Stadtspaziergang abseits der touristischen Trampelpfade lässt versteckte Schönheiten entdecken – kultureller und ganz besonders kulinarischer Art. Wolfgang Salomon, intimer Kenner der „Stadt der drei Winde“, taucht mit uns in den Mikrokosmos der Barcola ein, um dort die Langsamkeit des Seins zu entdecken. Bei einem genussvollen Streifzug durch die Pasticcerien und Buffets macht er Lust auf die Vielfalt der triestinischen Küche und erschließt uns die Triestiner Kaffeehauskultur, die bereits Literaten wie Italo Svevo, Umberto Saba und James Joyce magisch anzog. Er entlockt Prosciutto-Herstellern und Winzern im Karstgebiet ihre Geheimnisse, baut mit den Brüdern Starec natives „flüssiges Gold“ in den Hängen von San Dorligo della Valle ab und führt uns zur größten Olivenölmesse Italiens. Und er besucht die Risera di San Sabba, das einzige ehemalige KZ Italiens. „Triest abseits der Pfade“ führt uns auch an Orte, die nicht im Reiseführer stehen und lässt uns ein bisher ganz unbekanntes Triest entdecken.
Die »rosa dei venti«, die Windrose am Hafen, erzählt uns: Triest ist die Stadt der Winde. Sie haben Düfte und Geschmacksnoten aus allen Himmelsrichtungen in die Hafenstadt gebracht: Aus dem Nordosten kamen Gulasch und Palatschinken, aus dem Westen der Stockfisch und aus dem Süden Zitrusfrüchte und Safran. Veit Heinichen hat seine Heimat in der Fremde gefunden. Zusammen mit der Spitzenköchin Ami Scabar lädt er zu einer Entdeckung des faszinierenden Mythos Triest ein: Ob bei den Weinbauern auf dem Karst über der Stadt, in den Fischerdörfchen an der Adria oder bei Spaziergängen auf den Spuren von Rilke und Joyce – dieser Reisebegleiter ist ein Genuss für alle Sinne.
Triest ist nostalgischer Sehnsuchtsort für Kurzurlauber und hat eine der bestenerhaltenen Altstädte habsburgischer Prägung. Der erste Prachtband über den Hafen Mitteleuropas begibt sich auf die Spuren des historischen Erbes und lässt mit neu entdeckten Bildern, Ansichten und Karten – flankiert von Egon Schiele, James Joyce, hermann Bahr und vielen anderen – diese faszinierende Stadt völlig neu erleben.
Zante, il fior di Levante – eine kleine Reise auf die Ionische Insel Zakynthos, die Ludwig Salvator 1904 einzigartig monografierte.
Das Ludwig-Salvator-Buchdigitalisierungsprojekt in Kooperation mit der Medienagentur Reithofer & Partner.
Im Frühjahr 2015 fand in Palma de Mallorca – Casal Solleric eine umfassende Ausstellung über Leben und Werk des Erzherzogs statt.
Herbert und der Archeduque – die erste deutschsprachige Filmdokumentation über EH Ludwig Salvator (1983).